Lektoren und Prädikanten
Wortverkündigung ist eine zentrale Aufgabe
Ein fester Bestandteil jedes Gottesdienstes ist die Wortverkündigung. Die Gemeinde soll aufmerksam gemacht werden auf das Wort Gottes. Die Schriftlesung, also das Vorlesen beziehungsweise das Vortragen einer Bibelstelle, gehört zu den wichtigsten Aufgaben.
Kümmert sich allein der Pfarrer um das gottesdienstliche Leben?
Nein. Auch Mitglieder der Gemeinde, die nicht Theologie studiert haben, sind beauftragt, Gottesdienste zu leiten und Gottes Wort zu verkündigen.
Diese Mitarbeitenden werden Lektoren und Prädikanten genannt.
Was sind Lektoren?
Der Lektor (lat. lector = Vorleser) ist ehrenamtlich tätig. Er besitzt eine theologische Grundbefähigung und beteiligt sich an der öffentlichen Wortverkündigung. Hierzu bedarf es einer vorherigen Anleitung im Predigerseminar.
Die Lektorin bzw. der Lektor leitet den Gottesdienst und trägt vorgefertigte Lese-Predigten vor. Er wählt die Lieder und Gebete aus.
Was sind Prädikanten?
Ein Prädikant (lat. praedicare = predigen) fertigt eigene Predigten selbstständig an und darf innerhalb der Kirchengemeinde frei verkündigen. Prädikanten bringen ihre Alltags-, Lebens- und Berufserfahrung „von draußen" in die Schriftauslegung ein.
Der Prädikant bzw. die Prädikantin muss an einem besonderen theologischen Unterricht am Theologischen Zentrum teilgenommen haben, vor allem innerhalb der Predigtlehre (Homiletik). Voraussetzung ist außerdem eine fünfjährige Praxis als Lektor.
Wer übernimmt in der Markusgemeinde diesen Dienst?
Aus St. Markus haben sich folgende Mitglieder der Gemeinde für die ehrenamtliche Verkündigung befähigen lassen:
Prädikant
Dirk Rühmann
Prädikant
Telefon: 01713380767
E-Mail
Und die Schriftlesungen im Gottesdienst?
Die Schriftlesungen werden in der St.-Markus-Kirche von engagierten Mitgliedern der Gemeinde vorgetragen. Sie nennen sich liturgische Lektoren. Diesem Dienst geht eine Einweisung durch den Pfarrer oder durch Dozenten des Predigerseminars voraus.
Hintergrund
Warum gibt es in der evangelischen Kirche denn überhaupt neben den Pfarrern auch Lektoren und Prädikanten?
Eine evangelische Kirche, die den Gedanken des „Priestertums aller Gläubigen" der Reformation ernst nimmt, sieht den Dienst der ehrenamtlichen Verkündigung als unverzichtbar an.
Erste evangelische Laienprediger gab es bereits zur Zeit der Reformation. Befähigte Männer – Prädikanten genannt – verkündeten ohne Weihe das Evangelium.
In seiner heutigen Form geht der ehrenamtliche Verkündigungsdienst auf die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurück. Viele Pastoren waren eingezogen und befähigte Männer (in manchen Fällen auch Frauen) mussten ihren Dienst vertreten.
In der Neubesinnung der evangelischen Kirchen nach 1945 wurde den Verantwortlichen wichtig, dass die Kirche auf das Zeugnis solcher Gemeindeglieder nicht verzichten kann und ihr Dienst neu geordnet werden musste.
Landesbischof Friedrich Weber in einer Stellungnahme vom Juli 2007: „Um die gottesdienstliche Präsenz weiterhin möglichst vor Ort aufrecht zu erhalten, sind Lektoren und Prädikanten ausgebildet worden und werden kontinuierlich fortgebildet."
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