Wände und Fenster
Rolf Großjohann
Hans-Jürgen Kopkow
Von der Form her haben die Wände weisenden Charakter. Die Seitenwände zeigen nach oben und erinnern an die Wirklichkeit Gottes, die unseren Horizont übersteigt.
Die rechtwinkeligen Eckwände zeigen in die Mitte und weisen auf die tragenden Säulen, also an das, was uns trägt.
Dadurch, dass drei der Seitenwände von der Spitze her vertikal durch die Fensterflächen aufgebrochen sind, verstärkt sich der Eindruck, eine Schneise sei geschlagen zwischen Himmel und Erde.
Hans-Jürgen Kopkow
So entsteht viel Freiraum, durch den der Innenraum der Kirche mit der die Kirche umgebenden Welt verbunden ist. Durch das, was innen geschieht, fällt ein Licht auf das, was um die Kirche herum geschieht. Und umgekehrt wirkt das, was außerhalb der Kirche ist, auf das, was innen geschieht. Durch die großen Fenster ist die Kirche taghell. Sie verstärken den offenen und transparenten Eindruck des ganzen Baus und verstärken den schwebenden Charakter der leicht wirkenden Konstruktion.Die Verglasung kommt der Transparenz und Transzendenz durch ihre klare, geradezu kristalline Struktur sehr entgegen.
Die Fensterrahmen erwecken den Eindruck, als schaute man auf zweigeteilte Leitern, die dann - je nach Betrachtungsweise - entweder nach oben oder nach unten führen. Man denkt unwillkürlich an die Himmelsleiter (1. Mose 28).
Da auch die zentralen Mittelfenster dreieckig nach außen gestellt sind, verstärkt sich der nach außen abstrahlende Charakter der Kirche.
Zusätzlich wirken die Mittelfenster dadurch, dass sie nach oben in die Spitze laufen, wie große Pfeile, was sich besonders dann zeigt, wenn es draußen dunkel ist und das Licht aus der Kirche die Fenster erhellt. So ist die Kirche eine von innen heraus leuchtende.
In Verbindung mit dem Lichtfries, der unter der Decke entlang verläuft, wird die nach oben weisende Spitze noch vergrößert. Alle Fensterflächen der Kirche sind über dem die Kirche umspannenden Lichtfries miteinander verbunden, als wollten sie sagen, dass alles Licht nur einen Ursprung hat.
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Himmelsleiter
Jakob schlief auf dem Boden und träumte:
Eine Leiter stand auf der Erde. Ihre Spitze berührte den Himmel, Engel Gottes stiegen darauf auf und nieder. Der HERR stand an der Spitze und sprach:
Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und deiner Nachkommenschaft.
Und deine Kinder sollen so zahlreich wie die Staubkörner der Erde werden, und du wirst dich ausbreiten nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Süden hin. In dir und in deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.
nach 1. Mose 28