Der Evangelist Markus

Wer der Evangelist Markus gewesen ist, wissen wir nicht genau. Die altkirchliche Tradition versucht, das Evangelium auf den aus Jerusalem stammenden und in der Apostelgeschichte erwähnten Johannes Markus zurückzuführen, einen Begleiter des Apostels Paulus - belegen lässt sich diese Zuweisung aber nicht. Bischof Papias von Hierapolis berichtete um 130 n. Chr. von Markus als "Dolmetscher des Petrus" und Verfasser des Markusevangeliums.
Das Markus-Evangelium ist das älteste Evangelium, das wahrscheinlich um 65 bis 70 n. Chr. in Rom geschrieben wurde. Seine überragende und theologische Leistung besteht darin, dass Markus als erster die Erzählungen über Jesu Worte und Taten mit der Passionsgeschichte verband und so die neue Literaturgattung ,Evangelium' (von griech. ευαγγελιoν: "gute Nachricht", "frohe Botschaft") schuf. Die Verbindung der Passionsüberlieferung mit den Gleichnissen und Wunderberichten ist das eigentlich Neue an der Gattung ,Evangelium'. Markus hat seine Schrift für die Heidenmission verfasst. Wie zuvor Paulus interpretiert auch Markus die Jesus-Christus-Erzählung konsequent von Kreuzigung und Auferstehung her. Jüdisches ist für ihn nebensächlich. Ihn interessiert die Frage: Wie kommt der Heide zum "Kreuz", zum Glauben?
Sein Tag, der Markustag, ist der 25. April. Seine Insignien sind der Löwe mit dem Buch (die heilige Schrift).
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Textquellen
Sie wollen es genauer wissen?
Hier werden Sie fündig:
Apg 12,12
Apg 12,25
Apg 13,5
Apg 15,36-39
Phlm 24
Kol 4,10
Markus-Evangelium
- Verfasser
Traditionell gilt Johannes Markus als Autor. Er war kein Apostel, das Material für seinen Bericht soll er vom Apostel Petrus erhalten haben - Wirkungsbereich
Vermutlich lebte Markus in Kleinasien, Griechenland, Ägypten (Alexandria), Rom - Adressaten
Vor allem Heidenchristen gehören zur Zielgruppe des Markus- Evangeliums
In der Mitte des Evangeliums wird die entscheidende Frage von Jesus selbst gestellt: "Wer sagen die Leute, das ich sei?" (Mk 8,27). Petrus beantwortet diese Frage zutreffend (V. 29: "Du bist der Christus!"), versteht aber nicht, dass Jesus Christus leiden muss. Besonderes Gewicht haben im Markusevangelium die Berichte vom Sieg Jesu über die Dämonen, die Jesu göttliche Vollmacht zeigen. Markus ist davon überzeugt, dass der sich in Wundern und Machttaten offenbarende Gottessohn erst von Kreuz und Auferstehung her erkannt und bekannt werden kann. Jesu wahres Wesen offenbart Gott erst in Kreuz und Auferstehung.