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08.03.2022 Kategorie: Markus-Diakonie

Neue Patenkinder für St. Markus

Gemeinde unterstützt jetzt zwei Mädchen aus dem Inselstaat Sri Lanka im Indischen Ozean

05.03.2022

Den zuletzt von der St.-Markus-Gemeinde unterstützten Patenkindern Achar und Raheela in Pakistan konnte mit Hilfe der Zuwendungen in besonders schwierigen Zeiten zur Seite gestanden werden. Sie werden heute nicht mehr durch das Patenschaftsprogramm gefördert, da ihre Eltern inzwischen Arbeit mit besserem Einkommen gefunden haben, und somit die Versorgung der Kinder und ihre weitere Schulbildung erst einmal sichergestellt sind.

In diesem Beitrag werden die beiden Kinder vorgestellt, denen ab sofort, hoffentlich gleichermaßen erfolgreich, innerhalb des Patenkindprojekts der Kindernothilfe und deren römisch-katholischem Projektpartner vor Ort „Good Shepherd Sisters Sri Lanka" (GSSL) unter die Arme gegriffen werden soll. Die Mädchen heißen Chatuni Mayodhya Muthuwadiyage und Rasangika Dewmini Wewalage. Beide leben in der Region Puttalam an der Westküste des Inselstaates Sri Lanka im indischen Ozean.

Chatuni ist 8 Jahre alt. Ihre Lieblingsfarbe ist pink. Sie liebt ihre Schwester, Äpfel, Kaninchen und das Spielen mit Freundinnen. Ihr Lieblingsfach ist Mathe. Sie möchte gerne Ärztin werden. Ihre Mutter züchtet Blümchen für Girlanden. Chatuni und ihre Schwester helfen abends die Blüten zu pflücken. Ihr Vater hat nur geringes Einkommen als Fischer.

Rasangika ist 13 Jahre alt. Sie ist ein aktives, gesprächiges Mädchen und ebenfalls gerne mit ihren Freundinnen zusammen. Ihre Lieblingsfarbe ist orange. Sie isst gerne gebratenen Reis, und Papageien sind ihre Lieblingstiere. Sie möchte Lehrerin werden. Ihr Vater ist wegen persönlicher Probleme nicht wirklich für die Familie da. Ihre Mutter arbeitet Tag und Nacht auf Gemüsefeldern. Deshalb muss Rasangika häufig auf Ihren kleinen Bruder aufpassen und kann nicht regelmäßig zur Schule gehen.

Beide Familien wohnen in einfachen Ziegel-/Blechhäusern. Trinkwasser müssen sie kaufen.

Sri Lanka liegt im Indischen Ozean am Südende des Indischen Subkontinents, hat ungefähr die Größe Bayerns und besteht zum größten Teil aus Tiefland mit ganzjährig feuchtheißem Klima.

Die Insel befand sich ab Anfang des 16. Jahrhunderts bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1948 unter erst portugiesischer, dann holländischer und danach britischer Kolonialherrschaft. Die größte Bevölkerungsgruppe sind die Singhalesen, die größten Minderheiten die Tamilen und die srilankischen Mauren. Zwischen Singhalesen und Tamilen herrschte 1983 bis 2009 Bürgerkrieg (mit zwischenzeitigem Waffenstillstand). Unter dem heutigen Präsidenten Gotabaya Rajapakse (seit 2019) zeigen sich Tendenzen zu Autoritarismus und zu Militarisierung.

2004 wurden Sri Lankas Küstenregionen von einem Tsunami verwüstet, der 45.000 Menschen das Leben kostete. Generell sind auf der Insel viele Familien durch Naturkatastrophen gefährdet.

Die Sri Lanker leben hauptsächlich von Landwirtschaft, Kautschukproduktion, Fischerei und Tourismus. Die Corona-Pandemie hat die Tourismusbranche stark geschädigt.

Obwohl sich die Gesamtsituation über die letzten Jahre schon verbessert hat – die Kindersterblichkeit ist relativ niedrig – sind viele Menschen von Armut und sozialen Problemen betroffen. Viele Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt und sauberes Trinkwasser ist nicht überall verfügbar. Die Situation für Frauen, insbesondere Witwen in den ehemaligen Kriegsregionen, ist trotz gesetzlicher Gleichstellung oft schwierig.

Kinder gehen ab dem fünften Lebensjahr zur Schule. Staatliche Schulen sind kostenlos, wie auch die gesundheitliche Grundversorgung. Nach elf oder 13 Schuljahren können Schüler einen gewöhnlichen oder fortgeschrittenen Abschluss erwerben (vergleichbar mit Realschule / Gymnasium). Viele Kinder ärmerer Familien besuchen keine Schule beziehungsweise nur die Grundschule.

GSSL ist insbesondere in Gegenden mit vermehrten Schulabbrüchen aktiv, wo Kinder in die Kriminalität abzurutschen drohen, oder es zu Frühverheiratungen und Kindesmissbrauch kommt.

Ziel des Patenprojektes ist es, die Fähigkeiten innerhalb der Dorfgemeinschaften und somit die Verhältnisse für die Kinder zu verbessern. Der Fokus liegt auf der Weiterbildung der Frauen.

Sri Lanka ist überwiegend buddhistisch geprägt, wobei der Distrikt Puttalam von einem besonders hohen Anteil (knapp 38%) Christen bewohnt wird. Chathuni und Rasangika sind beide römisch-katholisch.

Rasangika und Chatuni aus Sri Lanka

Rasangika und Chatuni aus Sri Lanka (Foto: KNH)

Beitrag von Jan Schulze