Seit dem Jahr 2013 unterstützt die Markusgemeinde ein diakonisches Projekt in Kwilcz (Polen). Die Projektleiterin Kristina Dorcz hatte die Südstadt im März besucht, das Projekt vorgestellt und eine Einladung ausgesprochen. Ruth Meeske und Margitta Kullik sind diesem Angebot gefolgt.
Heinrich Schubert aus Timmerlah, der das Projekt seitens der Diakonie begleitet, hat die beiden angekündigt und ist mit ihnen nach Polen gefahren. Empfangen wurden sie von Kristina Dorcz und Margaret Malkorcata mit einem vielfältigen polnischem Frühstück, zubereitet von Danuta, einer Frau, die den Projekterfolg beweist.
Als Arbeitslose hatte sie sich an die Projektleitung gewandt und um Unterstützung gebeten. Schon während der Stabilisierungsphase hatte sie die Idee, ein Restaurant zu eröffnen. Mit Hilfe der Projektleitung wurde ein kleines Gebäude gefunden, saniert und mit einer vorschriftsmäßigen Küche versehen. Nun kocht sie als selbständige Restaurantbetreiberin jeden Tag rund 30 Portionen Essen und hat einen kleinen Partyservice aufgebaut.
Der Gemeinderatsvorsitzende und gleichzeitig Vorsitzende der römisch-katholischen Kirchengemeinde Grzegorz Korpik begrüßte den Besuch im Namen der politischen Gemeinde. In einem weiteren Gebäude lernten Meeske und Kullik ein Projekt zur sozialen Integration (CIS) kennen. Menschen mit Problemen wie Arbeitslosigkeit und psychischen Erkrankungen und Alkoholabhängige werden hier stabilisiert, Psychologen, Psychiater, Sozialarbeiter und hauptsächlich ehemals Betroffene leisten hier eine wichtige Arbeit. Ein herausragender Aspekt dieser Arbeit ist "Hilfe durch Arbeit".
Für Frauen gibt es eine Nähstube, die Arbeitskleidung herstellt. Da kürzlich der Nutzungsvertrag für das Gebäude gekündigt wurde, ist nun ein Umzug nötig. Darüber hinaus gibt es eine große Halle, in der eine Metallwerkstatt eingerichtet ist, wo unter anderem Transportbehälter für die Kraftfahrzeugindustrie repariert werden. Diese Räume waren sehr sanierungsbedürftig übernommen worden. Nachdem das Dach vor dem letzten Winter repariert worden war, werden jetzt die Innenräume renoviert und umgebaut, damit die Nähstube hier ihren Platz finden kann. Auch wird es endlich saubere Sanitäranlagen und Pausenräume geben.
Anschließend stellten Dorcz das Projekt BARKA vor, das zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit dient. Im Ortstei Chudopczyce wurden auf einem alten Gutshof die ehemaligen Landarbeiter-Mietskasernen als Wohnungen für obdachlose Familien oder Alleinstehende zur Verfügung gestellt. Ein Gebäude wird von den Bewohnern als Hotel betrieben. Der große Gutsgarten wird zur Gemüseproduktion genutzt. Es ist geplant, das alte Gutshaus als Tagungshaus auszubauen.
Alle diese Projekte sind miteinander verzahnt. Diese Verzahnung macht die einzelnen Projekte so erfolgreich. Ruth Meeske betonte: "Wir konnten uns davon überzeugen, dass unsere Spenden sinnvoll genutzt werden. Auch in Zukunft werden weitere Spenden benötigt. Vielen Dank sollen wir noch an die Spender der Fahrräder weitergeben: Der Bus fährt nur zweimal täglich in Kwilcz, da kann man ein Fahrrad gut gebrauchen."
Nachricht
02.01.2014
Kategorie: Markus-Gemeinde, Markus-Diakonie