18.09.2021
Am Sonnabend hatte der Kirchenvorstand alle eingeladen, die die Kirchengemeinde St. Markus bei der Anschaffung einer neuen elektronischen Sakral- und Konzertorgel großzügig unterstützt hatten. Außerdem wurde an diesem Tag die neue überdachte Freisitzfläche hinter dem Gemeindesaal offiziell in Betrieb genommen. Vorstandsvorsitzende Sigrid Pfeiffer stellte die Zusammenkunft unter das Motto: „Klang und Genuss". Pastor Hans-Jürgen Kopkow führte die Vorstellung der Orgel mit Worten aus dem Psalm 150 ein, um deutlich zu machen, dass die Orgel „soli deo gloria“ erklingt, die Vorstellung der Orgel also „ein Gottesdienst ganz eigener Art" sei. Der Kirchenvorstand begrüßte die Spenderinnen und Spender zu zwei etwa einstündigen musikalischen Passagen und bot in einer gastronomischen Pause Kaltgetränke und Gegrilltes auf der neuen Terrasse an. Da es am Nachmittag einen Regenschauer gab, konnten sich die Gäste gleich von den Vorzügen des Daches überzeugen.
Zwei Kirchenmusiker füllten den Kirchenraum von St. Markus harmonisch aus: Iouri Kriatchko (Braunschweig) und Hans-Dieter Karras (Wendeburg) konzertierten auf ihre jeweils eigene Weise. Sie nutzten die Gelegenheit, der Zuhörerschaft die Klangvielfalt des neuen Instrumentes eindrucksvoll zu demonstrieren. Es ertönte berühmte Literatur aus verschiedenen Epochen (zum Beispiel die Toccata und Fuge in d - BWV 565 - von Johann Sebastian Bach aus der Barockzeit und die romantische Toccata aus der 5. Orgelsinfonie von Charles-Marie Widor) sowie verschiedener stilistischer Bereiche (zum Beispiel Filmmusik von Morricone, Ragtime von Joplin oder Bandoneon-Tango von Piazzolla). Karras erläuterte, dass die große Registerbibliothek der Orgel die Basis für eine nahezu grenzenlose Klangvielfalt bilde. Die Technik der physikalischen Modellierung erzeuge den Pfeifenklang bei jedem Tastendruck neu und ermögliche so die natürliche detailgetreue Lebendigkeit der Pfeifenorgel. So demonstrierte der Organist an typischen Kompositionen die Werckmeister-Stimmung und die Silbermann'sche Temperatur. Das neue digitale Instrument verfügt über drei Manuale mit 55 Registern.
Das Publikum bedankte sich bei den Organisten mit einem warmen Applaus und „erarbeitete" sich so jeweils eine Zugabe.