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02.02.2018 Kategorie: Markus-Gemeinde

Einsatz für sich und andere

Stirbt das Ehrenamt aus?

Immer wieder werden Ehrenamtliche bei Festreden in den höchsten Tönen gelobt. Und das ist zweifellos gut und richtig so. Unsere Gesellschaft hat dem ehrenamtlichen Engagement unendlich viel zu verdanken. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es ohne dem aussähe. Rund 12,5 Millionen Menschen (17 % der Bevölkerung ab zehn Jahren) üben ein Ehrenamt aus, für das sie allenfalls eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten. So weit, so gut. Aber was ist mit den 83% der Bevölkerung, die sich nicht ehrenamtlich engagieren? Selten hört man Fragen wie diese. Es wäre längst an der Zeit, auch den Niedergang des Ehrenamts zu thematisieren. Denn Ehrenamtlichen gereicht ihr ehrenamtliches Tun längst nicht immer zur Ehre. Immer wieder ernten sie mitleidsvolle Blicke, zuweilen auch Sprüche wie diesen: „Bist du blöd, das umsonst zu machen?“
Irgendwie scheint das Ehrenamt ein Überbleibsel aus einer Zeit zu sein, in der nicht alles, was man aus Nächstenliebe machte, in Rechnung gestellt wurde. Hat das Ehrenamt in unserer Dienstleistungsgesellschaft noch eine Zukunft? Oder stirbt es aus, weil niemand mehr bereit oder in der Lage ist, neben der Erwerbsarbeit ehrenamtlich tätig zu werden? Natürlich: Ein Ehrenamt kostet Zeit, Geld und zuweilen auch Nerven. Aber: Es bringt denen, die sich ehrenamtlich einbringen, das Gefühl sinnvoller Freizeitgestaltung. Ich bitte alle, die sich ehrenamtlich engagieren, dies auch weiterhin zu tun. Gerade dann, wenn es einem anscheinend keine Ehre mehr bringt, sollte man sich sagen: Aber mir ist mir eine Ehre, mit meinen Gaben und Möglichkeiten etwas Sinnvolles zum Wohl anderer und der Welt tun zu können.

Zeit fürs Ehrenamt