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04.11.2020 Kategorie: Markus-Gemeinde

Nach Explosionskatastrophe in Beirut

Theologische Hochschule im Libanon dankt Spendern für finanzielle Hilfe

Am 4. August 2020 ereignete sich eine Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut und traf die ganze Stadt auf katastrophale Weise. Dabei wurden mindestens 190 Menschen getötet und mehr als 6.500 verletzt. Bereits im Jahr 2017 ging die Tochter von Prädikantin Antje und Pfarrer Detlef Gottwald aus dem Heidberg für ein Jahr zum Theologiestudium an die NEST, die Near Eastern School of Theology in Beirut. Die Bildungseinrichtung wurde in diesem Sommer auf allen acht Etagen sowie in zwei Kellergeschossen stark beschädigt. Daraufhin wurde ein Spendenaufruf gestartet, um den Wiederaufbau schultern zu können. Die Kirchengemeinde St. Markus unterstützte diese Bitte und beteiligte sich an der Hilfe für die NEST. Jüngst erhielt die Gemeinde eine Nachricht vom Präsidenten der Hochschule, Professor Dr. George Sabra, mit Dank an alle Helfer:
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Jetzt im November liegt es drei Monate zurück, dass sich die fürchterlichen Explosionen im Hafen von Beirut ereignet haben (4. August 2020). Ursache war ein durch Schweißarbeiten entstandenes Feuer in einem Lagerraum, wo Feuerwerkskörper lagerten, die daneben deponierte Chemikalien zur Explosion brachten. Die libanesische Hauptstadt wurde katastrophal getroffen. Heute kann ich Ihnen berichten, dass wir die Schäden in unserem Predigerseminar fast vollständig behoben haben, es gibt nur noch Fensterscheiben in der Bibliothek und auch eine Tür, die wir noch ersetzen müssen. Doch wir konnten das Studienjahr planmäßig am 28. September beginnen. Die Near East School of Theology (NEST), also die protestantische Hochschule des Mittleren Ostens, ist eine der wenigen Akademien mit Präsenzunterricht. Nahezu alle anderen Studieneinrichtungen im Land können nur virtuellen Online-Unterricht anbieten. Wir haben lediglich eine geringe Zahl von Lehrkräften und Studierenden; die meisten der Kommilitonen sind im Seminargebäude untergebracht, so dass wir in Klassengemeinschaften unterrichten können. Maskenregeln, Hygienevorschriften und Abstandsvorgaben, die der strenger werdenden Corona-Situation im Libanon Rechnung tragen, werden strikt eingehalten.

Die Reparaturen belasten uns mit etwa 50.000 Dollar. Dank Ihrer Spenden sind wir in der Lage, diese Kosten zu decken. Wir engagieren uns vor Ort, um den traumatisierten Menschen zu helfen, die unter der Explosionskatastrophe leiden und zu Schaden gekommen sind. Die NEST hat Familien in Not Matratzen zur Verfügung gestellt und Lebensmittelpakete bereitgestellt. Wir werden einige der Mittel, die uns erreicht haben, auf diese Weise verwenden.

Das Wiederaufbauprojekt der NEST sollte nicht nur materielle Schäden beheben. Mitten in der Coronakrise und unter den wirtschaftlichen Problemen konnte die Hochschule ihrer Bestimmung gerecht werden. Während der Krise musste die NEST viele ihrer Aktivitäten und Programme absagen und verzeichnete einen Rückgang an Studierenden, Bewohnern und Herbergsgästen. Das führte zu beträchtlichen Einnahmeeinbußen. Hinzu kommt die Wertminderung der libanesischen Währung, die Preissteigerung und die erschreckende Inflation, was die Kosten für die Bildungseinrichtung in die Höhe treibt. Mit Ihrem Einverständnis werden wir die zugewendeten Mittel verwenden, um die Aufgabe der theologischen und geistlichen Ausbildung im laufenden Jahr sicherzustellen.

Nochmals danken wir herzlich für Ihre Unterstützung und die Solidarität, die Sie uns erwiesen haben, und sagen vielen Dank für Ihre Gaben. Wir haben uns bemüht, Ihre Zuwendungen schriftlich zu bestätigen, aber wenn Sie keinen Beleg erhalten haben sollten, lassen Sie uns das bitte wissen: wir werden dieses Versäumnis umgehend nachholen.

Professor Dr. George Sabra
Präsident der Hochschule

George Sabra

Hochschulpräsident George Sabra

Zerstörungen in der Evangelischen Mission

Zerstörungen in der Evangelischen Mission in Beirut im August