In der Zeit vom 2. bis 11. April 2014 machten sich 22 Menschen mit der St.-Markus-Gemeinde Braunschweig auf den Weg, um nach Palästina und Israel zu reisen. Diese Gruppe bestand aus Gemeindemitgliedern und ihren Partnern, Freunden und Bekannten sowie Interessierten, die über Werbung auf das Angebot aufmerksam wurden.
Zehn Reisende hatten bereits im Oktober 2012 an einer Pilgerfahrt der Kirchengemeinde in das Heilige Land teilgenommen. Diese waren seinerzeit „auf den Spuren Jesu" unterwegs und besichtigten hauptsächlich biblische Stätten. Israel, so war die Erkenntnis, ist ein Land, das man kennen lernen sollte, auch wenn man schon dort war, weil es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Daher beschloss der Kirchenvorstand, erneut eine Fahrt zu organisieren. Diejenigen, die wiederholt aufbrachen, konnten diesmal demgemäß „Israel das zweite Mal erleben", wie der Titel der aktuellen Exkursion lautete. Die anderen sollten ihre ersten Eindrücke vom Nahen Osten sammeln.
Viele, die bereits anderthalb Jahre zuvor bei der letzten Reise dabei waren, konnten das Land kaum wiedererkennen. Seinerzeit, im Herbst, war alles trocken und die Vegetation zeigte sich in gelben und braunen Farbtönen. Der heiße, trockene Sommer und der kurze, regnerische und kalte Winter hatten nun für einige Niederschläge gesorgt. Das ließ hunderte Arten von Pflanzen wachsen und blühen.
Die Gemeinde reiste unter der bewährten Gruppenleitung von Pfarrer Hans-Jürgen Kopkow. Das Reisebüro engagierte die Islamwissenschaftlerin Judith Neisse, um die Teilnehmenden kompetent und fachkundig an die zu besuchenden Orte zu begleiten. Die wegen ihres Studiums naheliegende Vermutung, die Reiseleiterin sei eine palästinensische Muslima, erwies sich als falsch. Vielmehr stellte sich rasch heraus, dass sie Spiegelbild ihrer facettenreichen Heimat ist: Hier ist kaum etwas so, wie es auf den ersten Blick scheint. Neisse erklärte, sie sei Tochter marokkanischer Eltern und habe ihre Kindheit in der israelischen Hafenstadt Akko verbracht. Sie sei Jüdin und habe in Freiburg im Breisgau studiert und einen deutschen Katholiken geheiratet.
Ein touristisches Reiseziel führte die Gruppe nach Caesarea am Mittelmeer. König Herodes gründete diese Stadt zu Ehren des Kaisers (=Caesar) Augustus. Die Reisenden besichtigten Ausgrabungen aus der Römerzeit, unter Anderem die Ruinen eines beeindruckenden Aquädukts, das römische Theater und ein Hippodrom. Als faszinierend für die christlichen Reisenden erwies sich, dass eine Inschrift an einer steinernen Stele den Text erkennen lässt: „PONTIVS PILATVS PRAEFECTVS IVDAEAE" (Pontius Pilatus Präfekt von Judäa). Damit standen sie vor einem historischen Zeugnis, dass Pilatus tatsächlich existierte.
Besuchen Sie die Fotogalerie mit Bildern, die während der Reise entstanden sind: Eine bunte Mischung aus Natur und Kultur, Geschichte und Alltagseindrücken, Glaube und Hoffnung, Politik und Religion.
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Für zwei Nächte wohnten die Pilger im Kibbuz Ein-Gev. Die Quartiere lagen direkt am östlichen Ufer des Sees Genezareth am Fuße der Golanhöhen. Die Reisenden konnten auf das Wasser blicken und die Wellen rauschen hören. Einige ließen es sich nicht nehmen, im kühlen Nass zu schwimmen. Dabei kam die Frage auf, ob Jesus mit seinen Jüngern auch im See gebadet hat. Während die Gruppe die Wellen genoss, wurden die biblischen Geschichten, die am See Genezareth spielten, vor so manchem inneren Auge lebendig. Das Standbild des Propheten Elias steuerte Busfahrer Mahmod Abdalhadi an, weil es auf dem Wege am Berg Karmel lag. Der Name des römisch-katholischen Karmeliter-Ordens leitet sich ab von diesem in Palästina liegenden Gebirgszug. Vom Wort her bedeutet Karmel „Baumgarten". Neisse und Abdalhadi bereiteten den Reisenden als Mittagsmahlzeit ein unkompliziertes Picknick zu. Damit sorgten sie mit Brot, Käse, Salat, Obst und Kaffee für eine schnelle Bewirtung. Weiteres Ziel war die griechisch-orthodoxe Kirche im palästinensischen Nablus, dem antiken Sichem. Hier besichtigten die Reisenden den Brunnen, der traditionell als Jakobsquelle gilt, an dem Jesus eine samaritische Frau um Wasser bat. Während des Besuchs versammelte der Priester in der Kirche alle um sich und veranschaulichte den Gästen die Tiefe des Brunnens plastisch, indem er Wasser hineinkippte. Das unten ankommende Wasser plätscherte erst viele Sekunden später. Ein Blick in die Runde der Besucher und der Geistliche wählte gezielt eine bestimmte Mitreisende aus, damit diese den Brunneneimer hinab ließ und aus dem Brunnen Wasser mit der Seilwinde heraufholte. Beim diesjährigen Weltgebetstag im Braunschweiger Süden war es dieselbe Person, die die Rolle der Frau am Jakobsbrunnen spielte. Zufall? Während ihres Aufenthaltes begegneten die Teilnehmenden mehrfach engagierten Menschen, die ihnen Einblicke in ihr Leben und die aktuelle politische und religiöse Situation in Palästina und Israel gaben. Ersten Kontakt gab es mit der messianischen Pniel-Gemeinde in Tiberias am See Genezareth. Religiös stehen die messianischen Juden den evangelikalen Christen nahe, verstehen sich aber selbst als Juden. Evangelist Nikolay Ladinsky begrüßte die Gäste aus Niedersachsen und stellte seine Gemeinschaft vor. Tobias Eger, der aus Schwaben stammt und der messianischen Gemeinde angehört, übersetzte seine Ausführungen ins Deutsche: „Messianische Juden halten am jüdischen Kultus in vielen Teilen fest. Sie bekennen sich zu jüdischen Traditionen und halten den Sabbat." Dennoch glauben sie an Jesus Christus (Jeschua) als den verheißenen Messias sowie an seine Göttlichkeit und damit an die Dreieinigkeit. Messianische Juden anerkennen andere Christen als Glaubensgeschwister. Nikolay schilderte, dass die Pniel-Gemeinde 1978 als Hauskreis begann und im Jahr 2000 ein Gebäude erworben habe, in dem das Gemeindeleben stattfinde. Die Gemeinde betreibe neben einer Kindertagesstätte auch eine Elementarschule und leiste soziale und missionarische Arbeit. Im Laufe der Zeit ergaben sich allerlei Fragen zum Alltag der Israelis. So erkundigte sich eine Teilnehmerin bei der Reiseleiterin: „Machen die hier auch einen Führerschein?" – Antwort: „Ja." – Reaktion der Fragestellerin: „Sie fahren aber nicht so..." Eines Abends lud der Reiseveranstalter die Gruppe zu einer nächtlichen Busfahrt nach Jerusalem ein. Die abendliche Stimmung sorgte für reizvolle Eindrücke. Als besonders beeindruckend erlebten die Mitfahrenden die Fahrt durch das Stadtviertel Me'a Sche'arim, das hauptsächlich von streng gläubigen Juden bewohnt wird. Eine ungewöhnliche Geschäftigkeit erlebte der Bezirk, weil die Bevölkerung in ihrer auffallenden Bekleidung auf den Straßen öffentlich das unmittelbar bevorstehende Pessachfest vorbereitete. Die Männer trugen schwarze Anzüge und Hüte und hatten neben Vollbärten auch Schläfenlocken. Verheiratete Frauen der Ultra-Orthodoxen bedeckten aus Keuschheit ihr Haar mit einer Perücke, während nicht ganz so streng religiöse Frauen ihr Haar nur mit einer Mütze oder einem Tuch bekleideten. Im Bus sitzend wirkten die Szenen wie im Autokino beim Betrachten eines Historienfilmes, der Bilder aus dem 19. Jahrhundert zeigte. Allerdings hielt bei aller Tradition auch die Moderne Einzug; denn häufig telefonierten die Juden mit ihren Smartphones. Die Altstadt Jerusalems stand eines Morgens als Ziel im Reiseverlauf. Glücklicherweise war es möglich, den Tempelplatz zu betreten und neben dem Felsendom die El-Aksa-Moschee von außen zu besichtigen. Die Grabeskirche (Anastasis) wurde ebenfalls ausführlich betrachtet. Hier wurde nach der Überlieferung Jesus gekreuzigt und sein Grab soll sich hier befinden. Heute sind sechs christliche Konfessionen für die Verwaltung und Instandhaltung des imposanten Bauwerks zuständig. Für das Judentum ist die Klagemauer in der Altstadt der heiligste Ort des Glaubens. Sie ist das letzte Überbleibsel des antiken Tempels von König Salomo. Um auf diesen Platz zu gelangen, mussten die Besucher Sicherheitskontrollen passieren. Scherzend ließ sich die Fremdenführerin vor der Klagemauer zu einer Behauptung hinreißen: „Die jüdischen Frauen werden am Vorabend ihrer Hochzeit an diesen Ort gebracht, damit sie sich darauf einstimmen können, wie es ist, gegen eine Wand zu sprechen..." Nördlich vom Damaskustor Jerusalems liegt eine Gartenanlage, in der sich ein Felsengrab befindet. Dieses „Gartengrab" wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Charles George Gordon als das echte Christusgrab identifiziert. Die Pilgergruppe besuchte diese Anlage und ließ sich vom ehrenamtlichen Mitarbeiter Jürgen Kleinloh erklären, warum das Christusgrab außerhalb der heutigen Stadtmauer zu suchen sei. Diese entspreche in ihrem Verlauf der Mauer zu Zeiten Christi. Mittels einer skurril-mystischen Auslegung deutete der Architekt aus Siegen dann diesen Ort als das „authentische" Grab von Jesus. Kleinloh räumte aber auch ein, dass es keine Beweise für die historische Richtigkeit gebe. Der Ort wird äußerst liebevoll hauptsächlich von englischen Christen gepflegt und unterhalten. Auch wenn sich der Ort im lebhaften arabischen Teil Jerusalems befindet, der Garten ist eine Oase der Ruhe. Im Reiseprogramm fanden die Touristen den Punkt „Besuch der Weinkellerei mit Weinprobe". Im Kibbuz Amiad stellten die Gastgeber dann eine Auswahl von Frucht- und Schokoladenlikören vor. Auf die Frage, welche Weine denn zur Auswahl stünden, bekamen die Gäste zur Antwort: „Wir machen aus allem Wein, nur nicht aus Trauben!" Ein neu erbautes Hotel im palästinensischen Bethlehem war das Quartier für sechs Nächte. Von dieser Stadt aus, aus der König David stammt und wo Jesus Christus geboren sein soll, wurden die weiteren Ziele angesteuert. Inspiriert durch die Thora und durch das Zugehörigkeitsgefühl zum jüdischen Volk verewigte der französische Maler Marc Chagall 1962 auf den zwölf Fenstern der Synagoge im Jerusalemer Hadassah-Krankenhaus die zwölf Söhne Jakobs und damit die zwölf Stämme Israels. Im Rahmen einer Sonderführung konnte die Reisegruppe diese Sehenswürdigkeit genießen. Weitere Ziele in Jerusalem waren die Ausgrabungen der Davidstadt mit dem Warrenschacht, der Teil der antiken Wasserversorgung war. Der Busfahrt durch die Judäische Wüste schloss sich ein Spaziergang zum Kloster St. Georg an. Hier haben sich Mönche im vierten Jahrhundert nach Christus um eine Höhle herum angesiedelt. Menschen haben alle Zeit nach der reinigenden Einsamkeit der Wüste gesucht. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wanderten die Pilger von hier aus etwa anderthalb Stunden durch die unwirtliche Wildnis im Wadi Kelt. Sie wurden von einem bepackten Führer mit Esel begleitet, der ihnen den Weg wies. Die Wanderer gingen auf schmalen Wegen durch eine felsige Gegend, die mit tiefen Schluchten ausweglos erschien. Es wurde ihnen bewusst, dass diese Gegend der Schauplatz des bekannten Gleichnisses vom barmherzigen Samariter war. Ziel des Marsches war die Palmenoase Jericho unterhalb des Berges der Versuchung, die als älteste Stadt der Welt gilt. Die Gruppe besichtigte die Ausgrabungsfelder des Hisham Palastes, wo nur noch Ruinen einen Eindruck von der ursprünglichen Pracht geben - das Jagdschloss wurde noch vor Fertigstellung im Jahre 746 durch ein Erdbeben zerstört. Auf dem Weg in den Süden führte Reiseguide Judith Neisse die Gruppe auf den Berg des Paradieses in der Judäischen Wüste. Hier ragte ein weithin sichtbarer teilweise künstlich aufgeschütteter Hügel hervor. In diesem befand sich die Festung Herodion, ein weiteres imposantes Bauwerk König Herodes' mit Mausoleum dieses Herrschers. Er wollte dort begraben werden, wo auch seine Mutter starb. Die Gruppe aus Braunschweig sollte im Verlauf der Reise doch noch Gelegenheit haben, einer „richtigen" Weinprobe beizuwohnen. Bereits zu den Zeiten der Könige Saul, David und Salomo wurden an den Hängen zwischen Bethlehem und Hebron Wein angebaut. Das Weingut des Salesianer-Klosters Cremisan in Beit Jala bot hervorragende und international prämierte Weine unter anderem auch aus lokalen Ortstrauben an. Kellermeister Laith Kokaly, der Teile seiner Ausbildung in Italien verbracht hat, stellte das Sortiment des Weinguts vor. Mit einer besonderen Begegnung war der Besuch der christlich geprägten östlich von Bethlehem gelegenen Stadt Bait Sahour verbunden. Eckehard Binder aus dem Braunschweiger Stadtteil Heidberg, der vielfältige Kontakte in die palästinensischen Autonomiegebiete pflegt, richtete der Gruppe seines Amtskollegen Pfarrer Hans-Jürgen Kopkow die Einladung der arabischen Christin Claudette Rishmawi aus. Ein großer Teil der Reisenden erwies der Gastgeberin und ihrer Familie nach deren Bekunden die Ehre, sie daheim zu besuchen. Die Gäste wussten aus Gesprächen mit Braunschweiger Palästina-Reisenden vom vielfältigen Engagement der Familie für Gewaltfreiheit im Widerstand gegen die israelische Besatzung. Auf Nachfrage schilderten die Mitglieder der Familie Rishmawi ihre Einstellung zu den muslimischen Nachbarn. Sie legten großen Wert auf die Feststellung, dass es ihnen nicht auf die Religionszugehörigkeit ankomme. Vielmehr sei wichtig, dass beide Personengruppen Araber seien. Der einzige Unterschied: Christliche Familien würden im Schnitt fünf Kinder bekommen, die Muslime erfreuten sich eines Kindersegens von acht bis zwölf Nachkommen. Da es kein staatliches Rentensystem gebe, müsse man auf die Altersversorgung innerhalb der Familien setzen. Fragen zu Problemen mit der israelischen Besatzung beantwortete Rishmawi eher ungern. Sie erfreute sich lieber daran, ihre Gäste zu bewirten und mit ihnen Musik zu machen und zu tanzen, was mit einer Oud (eine arabische Laute) begleitet wurde. Dennoch beklagte sie sich über die Einschränkung, die Grenze nach Israel nicht überqueren zu dürfen, ohne mit großen Sanktionen (Haftstrafen) rechnen zu müssen. Es schien einigen Gästen, als ob die Besatzung von den Palästinensern meist resigniert hingenommen werde. Die Araber investieren viel in die Bildung ihrer Kinder, um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Der Besuch von Privatschulen werde angestrebt. Die arabische Christin Rania Salsaa begrüßte die Besuchergruppe aus Deutschland eines Nachmittags im Internationalen Begegnungszentrum Diyar in Bethlehem. Sie stellte die Arbeit der 1995 gegründeten Einrichtung vor, die der gesamten palästinensischen Bevölkerung durch Bildungsarbeit, kulturellen Austausch und Sportangebote helfen möchte. Um den Frieden zwischen Israel und Palästina zu erreichen, stellte sie folgende Lösungsvorschläge vor: eine Zwei-Staaten-Lösung, eine Ein-Staaten-Lösung, eine Föderation, eine Konföderation oder eine Kantonslösung nach Schweizer Modell. Im israelisch besetzten Westjordanland besitzt die Familie von Daoud Nassar einen 42 Hektar großen Weinberg. Hierher war die Gruppe anschließend eingeladen, zur Einstimmung lernte sie das arabische Lied: „Madj'dam ar-rabb hallelujah" (Preiset den Herrn, halleluja). Einer Enteignung durch Militärbehörden wollte Nassar entgehen, indem er seinen Anspruch nachwies: Anders als viele Palästinenser konnte er Eigentumsurkunden aus dem Jahre 1924, aus der Zeit des britischen Mandats über Palästina, vorlegen. Dennoch musste er zwölf Jahre vor dem Militärgericht und neun weitere Jahre vor dem Obersten Gerichtshof Israels prozessieren. Obschon das Land endlich auf Nassars Namen registriert ist, bleibt die Familie nicht von bürokratischen Schikanen verschont. Beispielsweise wurden ihr buchstäblich Steine in den Weg gelegt – auf der Zufahrtstraße kommen Fahrzeuge nur bis etwa 800 Meter an das Anwesen heran, dann werden sie jäh durch eine quer zur Straße aufgeschüttete Felsbarriere gestoppt (auch der Bus der Gäste musste vor dem Steinhaufen halten, für die restliche Strecke war Fußmarsch angesagt). Seit dem Jahr 2000 lädt Nassar Interessierte auf seinen Weinberg ein, der von israelischen Siedlungen umgeben ist. Über 5000 Gäste empfängt er jedes Jahr, darunter auch jüdische Gruppen aus den USA und Israel. Auf einem Stein steht das Motto des Projekts: „Wir weigern uns, Feinde zu sein". Der Name der Einrichtung lautet: „Zelt der Völker (Tent Of Nations) – Menschen bauen Brücken". Nassar sagte über die Initiative: „Es ist ein Freizeit- und Begegnungszentrum, überwiegend für Jugendliche, zur Werbung für Verständigung und Frieden zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen." In allen Gesprächen über politisch motivierte Aktionen sprechen die Akteure über die Notwendigkeit, dass Israelis mit Palästinensern reden müssten, um sich anzunähern. Die Reisegruppe staunte, wie schwierig es zu sein scheint, miteinander in Frieden zu leben. Trotz allem bewahrten sie die Hoffnung, dass Juden und Araber, die jetzt durch innere und äußere Mauern getrennt sind, zueinander finden werden. Es schien unstrittig zu sein, zunächst kleine Schritte in Richtung Verständigung zu gehen. Der Zuspruch aus der Bergpredigt: „Selig sind, die Frieden stiften" hielt die Hoffnung wach. Hans Jürgen Kopkow erinnerte sich an ein Mosaik, das er während der letzten Reise der Gemeinde in der Nähe der Verkündigungsbasilika in Nazareth gesehen hat: Die Patronin Germania umfasst mit ihren Armen einen Jungen und ein Mädchen. Zwischen den beiden verläuft eine Mauer, aber unter der Mauer halten sie sich an den Händen – die Trennung ist überwunden, ganz im Sinne der deutsch-deutschen Einheit. Alle Mitfahrenden kehrten behütet und erfüllt von unzähligen Eindrücken nach Braunschweig zurück, die sie in den elf Tagen auf der Reise sammeln konnten.Besuchen Sie die Fotogalerie mit Bildern, die während der Reise entstanden sind: Eine bunte Mischung aus Natur und Kultur, Geschichte und Alltagseindrücken, Glaube und Hoffnung, Politik und Religion.