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13.02.2015 Kategorie: Markus-Gemeinde

Von Brunswiek nach Mykene

Frauengesprächskreis ließ sich durch Stadtgeschichte führen

Anfang des Jahres war es soweit. Der Frauengesprächskreis von St. Markus unternahm eine „Reise" von Braunschweig nach Mykene. Für Nichtbeteiligte sicherlich eine rätselhafte Angelegenheit, die einer umfassenden Erklärung bedarf, die ich jedoch gern geben will. Als Gast und Ehemann von Margarete Liefner habe ich an dieser Reise teilgenommen und sie nicht nur wohlbehalten, sondern auch zu meiner vollsten Zufriedenheit überstanden. Jetzt muss ich aber konkret werden. Die Sache, von Kathrin Pokorny wie immer bestens vorbereitet, spielte sich wie folgt ab. Um 10 Uhr fanden sich alle Teilnehmer im Brunswieker Altstadtrathaus zu einer Führung durch die Braunschweiger Stadtgeschichte ein. Die Sorge vor einer mit Jahreszahlen gespickten, trockenen Angelegenheit war unbegründet und verflog sehr schnell, da der „Reiseführer", Jens-Dieter Kant, von Hause aus Apotheker und alteingesessener Braunschweiger tausend Jahre Geschichte humorvoll und wie im Fluge vorbeiziehen ließ. Nach der Gründungslegende begannen im Jahre 861 die Brüder Bruno und Dankward, Herzöge zu Sachsen mit dem Bau des späteren Braunschweig. Herzog Dankward baute auf dem linken Okerufer die nach ihm benannte Burg Dankwarderode, ließ sie ummauern und errichtete zu Ehren des Heiligen Petrus eine Kirche.
Herzog Bruno nahm das rechte Okerufer als Siedlungsplatz (Wiek) und errichtete dort eine kleine Siedlung, die nach ihm Brunswiek hieß. Weil das linke Okerufer leichter zu bebauen war, schufen beide Brüder auf diesem Okerufer eine Neue Wiek, die Brunswiek genannt wurde. Die Alte Wiek blieb bestehen und man findet diesen Namen heute noch im Stadtbild wieder. Die Stelle war gut gewählt, denn hier gab es Wasser und die Oker hatte hier zwei erhöhte sandige Ufer , so dass man den Fluss gut überqueren konnte. Insgesamt entstanden im laufe der Zeit die fünf Teilstädte Altewiek, Altstadt, Hagen, Neustadt und Sack, jeweils mit Rathaus, Kirche und Markt. Diese fünf Teilstädte wuchsen allmählich zur Stadt Braunschweig zusammen . Heinrich der Löwe, sein Aufstieg von Sachsenherzog zum zweitmächtigsten Fürsten des Reiches, seine Stadtgründungen und seine Ostkolonisation und schließlich sein Sturz durch Kaiser Barbarossa, dem Heinrich die Heerfolge nach Rom verweigerte, war der zweite Schwerpunkt Kants Ausführungen. Besonders interessant war es, wenn die Ausführungen durch Erklärungen an dem 1878 bis 1887 entstandenen Stadtmodell verfolgt werden konnten. Aus der neueren Geschichte wurden behandelt: Die Umgestaltung des Hagenmarktes, der Neubau des Hoftheaters (heute Staatstheater) und der Neubau des spätklassizistischen Schlosses. Der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg hatte als Schwerpunkte die Schaffung von Wohnraum und die Schaffung einer autogerechten Stadt. Ein übergeordnetes städtebauliches Konzept fehlte. Am Schluss des Vortrags waren sich jedoch alle Teilnehmer einig, dass Braunschweig trotzdem eine schöne Stadt ist. Doch nun zur Auflösung des Rätsels „nach Mykene". Es ist ganz einfach. „Mykene" ist der Name eines griechischen Lokales in der Schillstrasse. Wenn auch der Vortrag von Jens-Dieter Kant auch interessant und oftmals höchst amüsant war, bestand doch nunmehr bei allen Beteiligten der dringende Wunsch, etwas Leckeres zu essen und etwas Kühles zu trinken. Und so zogen dann alle ins „Mykene" und ließen es sich schmecken.

Die Frauengesprächsrunde (ergänzt mit Partnern) ließ es sich schmecken.