Kathrin Pokorny, die Leiterin der Frauenhilfe der St.-Markus-Gemeinde, berichtet von einer Zusammenkunft Mitte Oktober:
Gute Freunde und Verwandte beschenken mich oft reichlich mit Literatur mit dem Hinweis: „Vielleicht kannst du das ja einmal für die Frauenhilfe gebrauchen." In einem Büchlein gefiel mir eine Erzählung „Wie im Bienenschwarm" von Roland Silzle besonders gut. Ein Imker erzählt dort in einer Gruppe von seiner Arbeit, von der Bienenzucht, vom Wabenbau und vom Honigschleudern. Einer der Zuhörer ruft in die Runde: „Honig braucht man nicht unbedingt zum Leben. Er ist wie ein Nachtisch, nichts zum Sattwerden." Ein Mädchen protestiert: „Zu einem Festessen gehört ein Nachtisch, das ist die Krönung des Ganzen."Diese kleine Episode wäre doch ein guter Einstieg in das Thema „Imkerei"! Jetzt müsste ich nur noch einen Imker kennen, der zu uns in die Gruppe käme.
Beim sonntäglichen Kirchkaffee konnte mir dann Ehepaar Neue eine Adresse nennen. So kam es, dass am 14. Oktober Walter Bradt aus Grasleben mit großen Kartons mit Anschauungsmaterial in unserer Frauenhilfe auftauchte. Was er da alles aus den Kartons zauberte.
Bradt ist pensionierter Rektor einer Schule und betreibt als Hobby die „Imkerei". „In früheren Zeiten", erzählte er uns, „gab es keinen Zucker zum Süßen von Speisen. Die Menschen suchten in Baumhöhlen, die von Bienen bewohnt waren, nach Honig, um zu süßen". Wir erfuhren, wie ein Bienenstock aufgebaut ist, konnten uns die kunstvollen Waben ansehen und lernten, dass ein Imker die Bienen von den Waben mit einer Feder vorsichtig abfegt. Zuvor hatte er die Bienen mit Hilfe vom Rauch aus seiner Pfeife beruhigt. Bei uns Frauen hat der Rauch nichts bewirkt, wir erzählten munter weiter! Wir lernten, wie eine Honigschleuder aussieht und wie sie funktioniert und durften ein Entdeckelungsmesser in die Hand nehmen.
Wir erfuhren von Bienenlarven, Drohnen und den Arbeitsbienen, sowie von der Arbeit einer Bienenkönigin. Bienen reagieren schnell auf Umwelteinflüsse. Sie sind ein guter Anzeiger für den ökologischen Zustand der Natur. Die Qualität des Honigs ist aber besonders vom Wissen eines Imkers abhängig.
Die Frauen zeigten sich sehr interessiert und stellten viele Fragen, die der Imker geduldig beantwortete. Zum Schluss erhielten alle Frauen Kopien mit Informationen zum Thema zum Nachlesen an die Hand. Die zwei Stunden waren im Nu um und alle gingen begeistert nach Hause.
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20.11.2013
Kategorie: Markus-Gemeinde